Archiv der Kategorie: Aktuelles

Bröskampscher Kunstherbst

Zurzeit laufen die Vorbereitungen für den Messestand auf der Berliner Liste sowie die Präsentationen bei 3 Tage Kunst und dem Teltower Kunstsonntag. Bilder auswählen, Passepartouts schneiden, den Transport und Aufbau planen… all das beschäftigt mich umfangreich. Wie gut, dass die Arbeiten und Hängung für die Messe 3 Tage Kunst schon seit Juni festgelegt sind. So bleiben dafür nur noch die Feinarbeiten zu koordinieren. Für die Berliner Liste dagegen ist alles noch offen. Jeder Künstler und jede Galerie bekommen eine Koje unterschiedlicher Größe zugewiesen. Bei meinem Stand besteht noch die Besonderheit, dass ein 90 cm hohes Podest kojenfüllend eingebaut wird. So habe ich den Tipp bekommen, mir ein Standmodell im Maß 1:10 zu bauen, um besser planen zu können.
Ich habe mir Karten in Rahmengröße zugeschnitten und Fotos meiner Bilder kopiert, um einen Eindruck zu erhalten, wie die Zusammenstellung wirkt.

Standmodell Berliner Liste

Es werden natürlich nicht alle Bilder, die hier im Miniformat zu sehen sind, ausgestellt. Die Vorderansicht könnte z.B. von den Monotypien bestimmt werden, wie es auf dem 2. und 3. Foto zu sehen ist (ein Klick auf die Fotos zeigt die gesamte Ansicht). In 2 Tagen werde ich wissen, wie der Stand wirklich aussieht.

Neue Wege

Vor genau einem Jahr bekamen meine Atelierkollegin und ich die Kündigung ins Haus. Sieben Jahre hatten wir in unserem Dachatelier gearbeitet, experimentiert und Ausstellungen konzipiert. Nun sollte eine schicke Maisonnettewohnung daraus werden.

Im Atelier Leibnizstraße
Im Atelier Leibnizstraße

Der Auszug war also unausweichlich, der Trennungsschmerz dementsprechend kurz, denn so ein Umzug birgt nicht nur Nachteile. Endlich hatten wir die Möglichkeit, uns ein besseres, helleres Atelier zu suchen. Eines, vor dem wir auch mal sitzen können, wir nicht jedes Mal in den 5. Stock hinaufsteigen und wo ich keine Parktickets ziehen muss. Voller Tatendrang lernten wir die wüste Berliner Atelierlandschaft kennen und staunten nicht schlecht, was so alles als Atelier angeboten wird: ein kleines Eckchen  (5 qm) in einer Ateliergemeinschaft für 200 €. Aber auch  Untervermietungen von Ateliers zu Zeiten, in denen der Hauptmiet-Künstler nicht kann (montags und freitags), und natürlich Wohnungen. Mein Favorit war allerdings ein Keller in einem wunderschönen alten Gemäuer. Ich bezwang meine Abneigung gegen die dort wohnenden Nagetiere und stieg hinab in eine dunkle Gruft ohne Tür, Fenster und Wasseranschluss. Über den Müll hinweg, den dort Generationen von Menschen abgestellt hatten, visionierte der Vermieter über die Kunst und Anpassungsfähigkeit von Künstlern. Ich lauschte ihm andächtig – er machte seine Sache wirklich gut. Aber letztendlich siegte doch mein Wunsch nach einem hellen, oberirdischen Atelier mit abschließbarer Tür und Wasser in unmittelbarer Nähe, das, wie ich danach im Stillen hinzufügte, auch frei von Mäusen und Ratten sei.

Auch die Nachfragen und Bewerbungen beim Kulturamt und dem Atelierförderprogramm des bbk berlin waren nicht erfolgreich. Glücklicherweise konnten wir unser mittlerweile reduziertes Atelierinventar in unserem Gartenhaus unterstellen, wo wir uns nun unerwartet zufrieden ausgebreitet haben. Unsere Wünsche konnten wir verwirklichen. Keine fünf Treppen mehr, keine Parktickets, helles Licht und eine Raumhöhe von 2,60 m (vorher hatten wir knapp 2 m). Wir können draußen sitzen und auch dort arbeiten. Naja, nur der allerletzte Wunsch nach einer mäusefreien Zone ist nicht in Erfüllung gegangen. Aber das ist eine andere Geschichte…

Atelier Bröskamp
Atelier Bröskamp